Frankfurt/Main/Berlin (dpa) - Das Urteil gegen vier Betreiber der
schwedischen Internet-Tauschbörse The Pirate Bay wird von Kulturschaffenden
in Deutschland ausdrücklich begrüßt.«Das Urteil gegen die Betreiber von The
Pirate Bay hat eine wichtige Signalwirkung. Es stellt klar, dass das
Betreiben einer Internettauschbörse mit überwiegend illegalen Inhalten
nichts mit Seeräuberromantik zu tun hat, sondern letztlich nichts anderes
als eine moderne Form der Hehlerei ist, an der sich die Betreiber, zum
Beispiel über Werbeeinnahmen, persönlich bereichern», sagte Stefan Michalk,
Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie am Freitag.Auch die
deutsche Buchbranche ist erfreut über den Richterspruch gegen organisierten
Diebstahl geistigen Eigentums im Internet. «Ich freue mich für alle
Urheber, Kreativen und die, die Sorge tragen, dass deren Inhalte verbreitet
werden», sagte der Vorsteher des in Frankfurt ansässigen Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder. Er hoffe, dass die
Entscheidung für den künftigen Umgang mit geistigem Eigentum
richtungweisend sein werde.Der Deutsche Kulturrat bezeichnete das Urteil
als «Etappensieg zur Sicherung der Rechte von Urhebern und anderen
Rechteinhabern. Das Urteil gegen die Betreiber von The Pirate Bay macht
klar, das Bereitstellen von Einbruchswerkzeugen, um
Urheberrechtsverletzungen zu begehen, ist bereits strafbar», sagte
Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Er befürchte jedoch, dass Betreiber
ähnlicher Websites bereits in den Startlöchern stehen, um ähnliche
Einbruchswerkzeuge zur Verfügung zu stellen.Vier Betreiber von The Pirate
Bay müssen nach dem Urteil vom Freitag wegen Beihilfe zur Verletzung des
Urheberrechts für jeweils ein Jahr ins Gefängnis. Außerdem müssen die
Verurteilten umgerechnet 2,7 Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Über die
Internetserver von Pirate Bay konnten Nutzer bislang kostenlos Raubkopien
von Filmen, Musik und Computerprogrammen tauschen und herunterladen.
Sunday, April 19, 2009
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